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09.10.2022

Protestaktion "Wir sehen schwarz". Ärzte protestieren für Ihre Versorgung !

In den Köpfen von vielen Politikern, insbesondere dem des Bundesgesundheitsministers und bei den Krankenkassen ist immer noch nicht angekommen, dass wir in vielen Landesteilen bereits manifeste Versorgungsengpässe, insbesondere bei der hausärztlichen Versorgung haben. Vor dem Hintergrund immens gestiegener Personal-, Energie-, Raum- und Sachkosten ist die Sparpolitik des Bundesgesundheitsminister völlig unverständlich. Der Gipfel der Unverfrorenheit wurde mit dem Angebot einer Nullrunde bei den Honorarverhandlungen für niedergelassen Ärzte durch den Spitzenverband der GKV (Gesetzliche Krankenkassen) erreicht – bei derzeitiger Inflation von 8-10%.
Viele Praxen nehmen am Mittwoch, den 12. Oktober an der Protestaktion „Wir sehen schwarz“ teil.
Ihre medizinische Versorgung steht auf dem Spiel - Bitte unterstützen Sie uns!

Lesen Sie Ausschnitte aus dem KV Newsletter zu diesem Thema:

"WIR SEHEN SCHWARZ! – Für die Zukunft unserer Praxen!"
Protestaktion gegen die Sparpolitik im Gesundheitswesen


Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) lädt zum Protest: Unter dem Motto "WIR SEHEN SCHWARZ! – Für die Zukunft unserer Praxen!" lädt sie die rheinland-pfälzische, ambulant tätige Ärzte- und Psychotherapeutenschaft sowie deren Praxisteams am 12. Oktober 2022 nach Ingelheim ein. Der Vorstand der KV RLP und die Vorsitzenden der KV RLP-Vertreterversammlung wollen damit ein Zeichen gegen die Sparpolitik von Bundesgesundheitsminister Lauterbach und die Abwertung der Leistung durch die Krankenkassen setzen.
Bei der Protestaktion, kämpfen die Teilnehmenden einmal mehr um die Anerkennung ihrer Leistung und den Wert sowie die Bedeutung der ambulanten medizinischen Versorgung
Hintergrund ist das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG). Damit führte der Gesetzgeber im Jahr 2019 die Regelung ein, dass ärztliche Leistungen für die Behandlung von Neupatientinnen und Neupatienten extrabudgetär, also außerhalb der streng limitierten Budgetvorgaben, vergütet werden. Darunter fielen alle Patientinnen und Patienten, die erstmals oder erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder in der jeweiligen Arztpraxis behandelt wurden. … Nun will der Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach die entsprechende gesetzliche Regelung mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz wieder streichen, die er noch vor wenigen Jahren als Bundestagsabgeordneter vehement eingefordert hatte …
Wirtschaftliche und personelle Lage der Praxen angespannt
… "Ständige Kostensteigerungen, Inflation und fehlende Fachkräfte bringen uns schon jetzt an unsere absolute Belastungsgrenze. Die wirtschaftliche und personelle Lage unserer Praxen sind so angespannt wie lange nicht mehr. Sollte das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz in dieser Form kommen, haben wir große Bedenken, die Versorgung der Patientinnen und Patienten auf dem bisherigen Niveau aufrechterhalten zu können", zeigt sich der Vorsitzende der Vertreterversammlung der KV RLP, Dr. Olaf Döscher, besorgt. Für die Patientinnen und Patienten sei damit zu rechnen, dass sich die schon jetzt vorhandenen Wartezeiten gerade in hochspezialisierten Facharztpraxen massiv ausweiten würden.

Ergebnis der Honorarverhandlungen unzureichend

Zum geplanten Wegfall der Neupatientenregelung kommt das unzureichende Ergebnis der aktuellen Honorarverhandlungen. Das beschlossene Plus von zwei Prozent beim Orientierungswert deckt die gestiegenen Praxiskosten in keiner Weise. Der aktuelle Schiedsspruch geht zu Lasten der Patientinnen und Patienten und ist gegen die Ärzte- und Psychotherapeutenschaft ohne deren Zustimmung erfolgt.
Dr. Peter Heinz zeigt sich enttäuscht: "Hier fragt man sich, was unsere Arbeit wert ist. Die Praxen haben mit enormen Kostensteigerungen zu kämpfen. Gerade für energieintensive Fachgruppen wird es schwierig. Zudem stehen wir im Wettbewerb um Personal und können bei den Gehältern in Krankenhäusern nicht mithalten." Daher müsse man sich Gehör verschaffen und zwar nicht nur die KVen und Berufsverbände als Vertretungen in unterschiedlichen Gremien, sondern zusätzlich auch die Mitglieder selbst. "Denn es trifft jede und jeden Einzelnen von uns!"
Da die Praxen der Teilnehmenden an diesem Vormittag geschlossen sein werden, ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst geöffnet und für nicht lebensbedrohliche medizinische Notfälle unter der Nummer 116117 erreichbar.

Ungeheuerlicher Affront: Kassen wollen Nullrunden per Gesetz durchdrücken

29.09.2022 - Als „ungeheuerlichen Affront“ hat der KBV-Vorstand die Forderung der Krankenkassen gegenüber dem Gesetzgeber zurückgewiesen, den Praxen keinerlei Inflationsausgleich zuzugestehen. Der GKV-Spitzenverband ignoriere „kaltschnäuzig die Arbeit der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen und ihrer Teams“, kritisierte Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen.
Aus Sicht der KBV droht eine massive Schädigung der ambulanten medizinischen Versorgungsstrukturen. „Dass die Kassen damit grob die Interessen der Patientinnen und Patienten missachten, stört offensichtlich niemanden mehr“, sagte Gassen.
In seiner Stellungnahme zum Entwurf des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes fordert der Kassenverband den Gesetzgeber auf, den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten einen Inflationsausgleich für die Jahre 2023 und 2024 vorzuenthalten. Zudem sollen nach den Vorstellungen der Kassenseite der Orientierungswert für das Jahr 2024 auf dem Niveau 2023 und Punktwertzuschläge für die Jahre 2023 und 2024 auf den Stand von 2022 eingefroren werden...



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